Stand:19.09.2004
Verfasser: Parteipräsidium der NPD


Volksfront statt Gruppenegoismus

Erklärung des Parteipräsidiums der NPD

Die Geschichte der nationalen Opposition ist seit Kriegsende immer wieder von Abgrenzungen und Distanzierungen geprägt gewesen, die oft zu sinnlosen Substanzverlusten und zu einer politischen Ineffektivität der Arbeit aller Nationalen geführt haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie sind auf die gezielte Einflußnahme des Systems auf die Entscheidungsträger nationaler Gruppen, auf Unzulänglichkeiten einzelner Personen (die in erster Linie egoistischen Einzelinteressen, nicht aber das Große und Ganze sehen) oder jene Freiheitskämpfer zurückzuführen, die aus ehrlicher Gesinnung mit einer überzogenen Ausschließlichkeitshaltung ihrer eigenen Überzeugung eine Ideologiedebatte nach der anderen vom Zaun brechen und so mehr blockieren als dem Ganzen nützen. Dadurch geriet immer wieder das Grundlegende, das Einigende in den Hintergrund.

Entscheidender Fehler in der Konstruktion der nationalen Nachkriegsbewegung war der Umstand, daß sich nationale Parteien zu stark am Parlamentarismus orientiert und die außerparlamentarische Opposition vernachlässigt haben. Der Versuch, parallel zur parlamentarischen Fundamentalopposition eine parteiübergreifende, unabhängige Oppositionsbewegung zu schaffen, wurde von vielen nationalen Politikern nicht ernsthaft in Betracht gezogen. Parteiübergreifende Organisationsformen wurden meist nur anlaßbezogen ins Leben gerufen und kamen – wie z. B. die Aktion Widerstand – oftmals nur auf Initiative der Basis zustande.

Auch die NPD war von diesem Organisationsdenken der 60er Jahre über mehrere Jahrzehnte geprägt. Doch die NPD-Führung hat die Zeichen der Zeit erkannt. Sie ist gewillt, endgültig den Weg zu einer wirklichen Volksbewegung einzuschlagen, bei der die Organisationsform in der Frage nationaler Fundamentalopposition eine untergeordnete Rolle spielt. Es kommt nicht zuerst darauf an, die Deutschen, die es noch sein wollen, in eine Partei zu integrieren, sondern diese zunächst einmal grundsätzlich für den Kampf um unser Volk zu gewinnen.

Sicher waren führende NPD-Aktivisten in der Vergangenheit nicht immer frei von dem fehlerhaften Denken, daß nur derjenige Aktivist ein wirklicher Nationalist sei, der in den Reihen der NPD kämpft. Umgekehrt sah es nicht anders aus. Diese Denkweise führte zeitweilig zu einem Dominanzringen zwischen NPD und Vertretern der parteiunabhängigen Widerstandes, zu Vorbehalten, die z. T. bis heute fortwirken. Zur Freude unserer Feinde wurde zur eigenen Profilierung nicht das Gemeinsame gesucht, sondern oftmals das Trennende. Dabei wurden Fehler gemacht, die sinnlose Gräben aufrissen. Die NPD ist sich ihrer diesbezüglichen Verantwortung bewußt und gewillt, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen! Um der Zukunft unseres Volkes willen dürfen wir uns aber nicht im Trennenden der Vergangenheit verzetteln; unsere gemeinsame Verantwortung verlangt von uns, die Grundlagen für eine konstruktive Zukunft zu schaffen.

Wir wissen, daß die NPD als verfemte und kriminalisierte Partei heute noch über Mängel verfügt, nicht zuletzt, da sie mancherorts noch nicht über die notwendige Struktur mit effektiver Schlagkraft und nicht immer über Persönlichkeiten mit dem notwendigen politischen Wissen, geschlossenem Weltbild und Führungseigenschaften verfügt. Jeder Nationalist, der erkannt hat, daß die NPD eine der tragenden Säulen des nationalen Widerstandes darstellt, ist daher herzlich eingeladen, bei der Schärfung des Profils und der Professionalisierung unserer politischen Arbeit mitzuarbeiten.

Die NPD bekennt sich zur Gesamtbewegung des nationalen Widerstandes!
Mit unserer Erklärung wollen wir einen Beitrag leisten, der von allen Multiplikatoren der nationalen Opposition notwendig ist, um zu einer Volksbewegung zu werden – einer Volksfront alljener, die sich noch als Deutsche fühlen. Dazu gehört auch die Notwendigkeit, die Vorgehensweise, die politischen Ansichten und die Organisationen aller in der nationalen Opposition befindlichen Parteien und Aktionsformen zunächst einmal grundsätzlich als Bereicherung im Kampf für unser Volk zu betrachten. Wir schließen dabei natürlich auch den Willen ein, die Arbeitsfähigkeit der Partei auszubauen. Dies soll aber im ehrlichen Miteinander und nicht im Gegeneinander erarbeitet werden. Wir werden versuchen, unserer Gesamtverantwortung innerhalb des Widerstandes auch dadurch Rechnung zu tragen, in dem wir nach Möglichkeit auch Projekte außerhalb von Parteistrukturen unterstützen werden.

Die NPD hat deutlich gemacht, daß sie bereit ist, auf parlamentarischer Ebene und auch im Kampf um die Straße reine Parteiinteressen zum Wohle des Ganzen zurückzustellen. In Dresden gingen von dem dort geschlossenen Bündnis aller konstruktiven Kräfte unter dem Dach des inzwischen im Stadtrat vertretenen Nationalen Bündnisses positive Signale aus; und zum 1. Mai dokumentierten Vertreter freier Nationalisten und der NPD mit dem gleichberechtigten und gemeinschaftlich organisierten “Marsch der nationalen Einheit” ihren gemeinsamen Willen, den Schulterschluß aller konstruktiven Nationalisten in die Tat umzusetzen. Auch das sich im August anschließende DS-Pressefest und vor allem der diesjährige Rudolf-Heß-Marsch in Wunsiedel machen deutlich, welches Mobilisierungspotential in den Reihen des nationalen Widerstandes steckt, wenn wirklich alle volkstreuen Deutschen an einem Strang ziehen.

Die Erfolge der jüngsten Zeit zeigen die Richtigkeit der eingeschlagenen Entwicklung. Nur gemeinsam sind wir stark – und stark müssen wir sein, wenn wir den Freiheitskampf unseres Volkes siegreich führen wollen. In den letzten Monaten fanden viele vertrauensbildende Maßnahmen und konstruktive Gespräche zwischen führenden Vertretern freier Nationalisten und der NPD statt, und wir hoffen, mit der zusammenfassenden Klarstellung manch Vorbehalte aus dem Weg zu räumen.

Für unsere gemeinsame Arbeit ist nicht der Name einer Partei entscheidend, sondern einzig und allein der Wille, für die Lebensinteressen unseres Volkes zu kämpfen. Der Name einer Partei ist sekundär. Parteien sind ebenso wie Kameradschaften und andere Gruppen Mittel zum Zweck. Doch um die globalen Probleme der Gegenwart meistern zu können, bedarf es sowohl parteiunabhängiger Aktionsformen – wie auch der Plattform des organisierten Nationalismus! Wir rufen alle volkstreuen Deutschen dazu auf, mit uns und den führenden Vertretern freier Kräfte in dieser Phase des Überlebenskampfes unseres Volkes an einer wahren Volksbewegung für Deutschland zu arbeiten.

Uns ist bewußt, daß nicht alle Vertreter des freien Widerstandes und nicht alle NPD-Funktionsträger gewillt sein werden, den praktizierten Schulterschluß mitzutragen. Diese müssen sich die Frage stellen, ob sie mit der Aufrechterhaltung der Abgrenzungspolitik ihrer politischen Verantwortung gerecht werden. Ungeachtet dessen appellieren wir an alle volkstreuen Deutschen, die sich unserem Gedanken einer ”Volksfront von rechts” nicht anschließen können, nach der Devise “Getrennt marschieren, aber vereint schlagen”, nicht das Heil in einem kräftezehrenden Gegeneinander zu suchen, sondern sich auf den eigenen Weg zu konzentrieren, ohne andere Konzeptionen zu diskreditieren.

Wir werden im Rahmen der uns sich bietenden Möglichkeiten alles tun, damit an die Stelle des Stillstands endgültig eine Zeit des nationalen Aufbruchs tritt. Mit uns wird es keine Abgrenzung und Spaltung geben. Entscheidend ist nicht, was gestern war, sondern jemand bereit ist, heute und morgen für Deutschland zu tun. Ganz bewußt schließen wir dabei auch jene ein, die der NPD in der Vergangenheit aus welchen Gründen auch immer den Rücken gekehrt haben, sofern sie bereit sind, auch ihrerseits das Große und Ganze in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen. Wir reichen allen konstruktiven, ehrlichen kämpfenden Nationalisten die Hand in partnerschaftlicher Solidarität.

Anläßlich der jüngsten Erfolge der NPD bei den Landtagswahlen stellen wir abschließend noch einmal fest, daß der Kampf um die Parlamente auch in Zukunft eng mit dem Kampf um die Straße verbunden sein wird. Um ein diesbezügliches Zeichen zu setzen, werden NPD und führende freie Nationalisten am 25. September in Berlin unter dem Motto “Berlin bleibt deutsch” auf die Straße gehen, um der Überfremdung in Deutschland den Kampf anzusagen. Alle volkstreuen Deutschen sind dazu aufgerufen, ebenfalls nach Berlin zu kommen und damit die Fortführung unseres eingeschlagenen Kurses zu unterstützen.

NPD-Parteipräsidium